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…aus der philippinischen Presse

 

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Sonntag, den 02. September 2018

 

Liebe Leser, es ist Sonntag. Vielleicht die richtige Zeit, um die Kaffeevorräte mit einer online Bestellung aufzufüllen

 

Respekt – Nicht nur die Kinder hier fuehren zur Begrueszung von Eltern oder Groszeltern deren Hand an ihre Stirn, um denen so ihren Respekt zu erweisen. Das wird zwar “blessing ~ Segen” genannt, hat mit Religion aber nur am Rande zu tun.

Es ist eine Respekts-Geste gegenueber der aelteren Generation, die ich auch bei Muslims sehe. Ich habe diesen Respekt selbst erwiesen, als ich mit meiner Frau deren Tante, eine Muslima, besuchte und dem Beispiel meiner Frau folgend deren Hand an meine Stirn fuehrte. Zwar haben die Kinder drumherum gekichert, die hatten noch nie gesehen, dass ein Auslaender das macht, aber mir hat das bei der alten Dame Punkte im Ansehen eingebracht.

Respekt spielt hier eine Rolle.

So sollte man auch stets mit “Good morning, madam/sir” grueszen. Als ich einen mir namentlich bekannten Nachbarn mit “Good morning, Mr. XY” grueszte, ueberlegte der lange, ob er dadurch in seiner Ehre herabgesetzt sei, bevor er meinen Grusz erwiderte. Seither gruesze ich mit “Good morning, madam/sir!” Damit hat naemlich auch zu tun, dass juengere Geschwister die aelteren mit “ate” oder “kuya” anreden, und nicht mit Rufnamen. Der Name ist eine Vertraulichkeit, die den Respekt vermissen laesst, der gegenueber Aelteren gefordert ist.

Es geht immer auch um Respekt.

So versteht sich die Abneigung, die Praesident Rodrigo Duterte gegenueber US-Praesident Barack Obama entwickelte. Als Duterte 2016 vor dem Abflug nach Vientiane darauf hingewiesen wurde, Obama wolle mit ihm ueber Menschenrechte sprechen, rutschte Duterte ein “putang ina” heraus. Das ist eine Unmutsaeuszerung ist, die nicht mit “Hurensohn” uebersetzt werden kann. Genauso wurde es aber von Obamas Beratern und der Presse uebersetzt, statt mit “Mist” oder “Scheiszdreck”, was angemessen gewesen waere, und Obama sagte daher ein geplantes Gespraech ab. Als Duterte Obama im Warteraum vor dem Gala-Dinner in Vientiane darauf ansprechen wollte, verlief das so:

Duterte: “Praesident Obama, ich bin Praesident Duterte. Ich habe diese Aussage nie gemacht, koennen Sie ueberpruefen.

Obama: “Meine Leute werden mit Ihnen sprechen.

Duterte: “Okay.

Damit war Obama fuer Duterte gestorben.

So respektlos laesst sich ein Filipino nicht abfertigen und an Untergebene verweisen. Duterte berichtete spaeter, dass er am naechsten Tag, in Anwesenheit von Obama und UN-Chef Ban Ki Moon, statt eine vorbereitete Rede zu halten, Fotos von Bergen toter muslimischer Filipinos zeigte aus der Zeit, als die USA Kolonialherren der Philippinen waren, und er erlaeuterte dazu: “Das sind Menschenrechte. Was wollen Sie tun? Erzaehlt mir nicht, dass seitdem viel Wasser den Fluss runtergegangen ist. Menschenrechtsverletzungen, seien sie nun von Moses oder von Abraham begangen, sind immer noch Menschenrechtsverletzungen.” Duterte sagte, es sei danach still gewesen. Er haette auf eine Erwiderung Obamas gewartet, aber da kam nichts.

Mit Obama hatte Duterte dann auch sonst nichts mehr zu bereden. Respekt zaehlt hier noch.

Wenn Respekt jedoch eine derartige Bedeutung in diesem Land hat, stellt sich die Frage ganz von selbst, warum die Opposition keinerlei Respekt fuer den Mann aufbringen kann, hinter dem 80 Prozent der Bevoelkerung stehen. Zugegeben, mit seiner Ausdrucksweise macht er sich nicht unbedingt bei jedermann beliebt, doch, wenn ich die Diskussion um seinen letzten Vergewaltigungs-Witz betrachte, ueber den ich gestern geschrieben habe, muss dann die Gabriela Women’s Party behaupten “Frauen werden vergewaltigt wegen solcher Frauenfeinde wie Duterte”? Wo ist da der Kausalzusammenhang? Muss Risa Hontiveros behaupten “jede Frau ist in Gefahr in dieser Vergewaltigungs-Kultur”? Wie oft ist die Senatorin einer Vergewaltigung nur knapp entronnen, wenn das so ueblich ist, dass man es schon als “Kultur” bezeichnen kann?



Geht es nicht eine Nummer kleiner?

Nein, geht es nicht, denn die Frage, um die es geht ist nicht die Gleichberechtigung, sondern wie man den Praesidenten aus dem Amt jagen kann. Es begann mit der Untersuchung der EJKs (Extra Judicial Killings) durch die Senatorin Leila de Lima. Schon der Begriff war eine Luege, denn er nahm  vorweg, was als Ergebnis der Untersuchung geplant war: zu zeigen, dass der Staat – d.h. der Praesident – Menschen umbringen laesst. Das flog ihr um die Ohren, als sie mangels Beweisen fuer ihre Unterstellung auf Faelle aus der Zeit Dutertes als Buergermeister in Davao zurueckgriff und Zeugen brachte, die nichts bezeugen konnten. Der naechste Versuch Duterte loszuwerden kam von Gary Alejano, als der ehemalige Oakwood-Rebell beantragte den Praesidenten seines Amtes zu entheben. Das war so aussichtslos, dass man schon vermuten musste, dass man das absehbare Scheitern des Antrags – was prompt erfolgte – nur als Vorwand fuer den naechsten Schritt brauchte: den Gang zum ICC (International Criminal Court). Der untersucht nur, wenn die Justiz des Landes nicht willig oder in der Lage ist, Verbrechen zu verfolgen. Mit der gescheiterten Amtsenthebung – da, schaut, geht ja nicht – rannten Gary Alejano und Antonio Trillanes zum ICC. Parallel dazu liefen die Attacken der Agnes Callamard, Berichterstatterin der UN, die sich ueber die Bedingungen des Besuches fuer ihre Untersuchung zu Menschenrechts-Verletzungen mit der Regierung nicht einigen konnte, aber laufend ihre vorgefasste Meinung zur Toedlichkeit des Drogenkrieges und zur Harmlosigkeit von Shabu aeuszerte. Das alles fuehrte nur dazu, dass Duterte sich aus dem ICC zurueckzog, als zu Beginn des Jahres die Anklaegerin beim ICC, Fatou Bensouda, ankuendigte zu untersuchen, ob Vorwuerfe gegen Praesident Duterte zu einem Verfahren fuehren koennen. Der Austritt erfolgt nun aber erst nach Jahresfrist, und so schob eine Anwaltsgruppe noch rasch eine Klage im Namen von Verwandten einiger Opfer im Drogenkrieg beim ICC nach, weil sie wohl sahen, auf wie duennen Fueszen der Anwurf von Alejano und Trillanes stand. Und seit dem Kuss von Soeul hat man eben auch noch die Frauenfrage auf’s Tapet gebracht, die man jetzt zur “Vergewaltigungs-Kultur” aufdonnern kann. Da dies alles mit der Begleitmusik der von “Rappler” und anderen Fake News-Quellen versorgten internationalen Presse erfolgte – kann man da wirklich noch glauben, dass es um die Rechte von Frauen oder Menschen geht? Es geht einzig und allein darum, diesen Mann aus dem Amt zu bringen, und dafuer ist jedes Argument recht und billig, und wenn man es sich grad selbst aus den Fingern gesogen hat.

Ich habe darueber mit meiner Frau gesprochen, weil diese erbitterte Feindschaft gegen den Praesidenten weit ueber das hinaus geht, was man noch als politische Auseinandersetzung betrachten kann.

Meine Frau und ich sind der Meinung, dass Duterte von der kleinen Opposition genau fuer das gehasst wird, wofuer die grosze Mehrheit ihn respektiert: fuer seine grundehrliche Offenheit, die sich nicht kaufen laesst. Er ist der Erzfeind der Mauschler, Schieber und Heuchler, die sich hier eingenistet haben und nun in die Opposition verbannt sind, gerade weil er sich deren Beseitigung zum Ziel gesetzt hat. Das ist ein Beschaedigungs-Kampf, der nur mit Flucht von der Wahlstatt oder politischem Tod eines der Kontrahenten endet. Und deshalb wird Duterte von der groszen Mehrheit der Bevoelkerung geschaetzt, weil er das in einer klaren Sprache zum Ausdruck bringt und entsprechend handelt.

Duterte wird hier fuer das respektiert, wofuer die Opposition und der Rest der Welt ihn verachtet, und daher ruehrt die erbitterte Unversoehnlichkeit. Ein ehrlicher Mensch kann von einer verlogenen Welt keinen Respekt erwarten.



Gemaesz “Inquirer”, “PhilStar” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Die Veröffentlichung in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN erfolgt mit der Erlaubnis von Heiko Eckhard.

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