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…aus der philippinischen Presse

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Freitag, den 15. Juni 2018 

 

Hab ich mir’s doch gedacht… – …oder bilde ich mir im Moment nur ein, dass ich mir das gedacht habe? Auf jeden Fall hat Praesident Rodrigo Roa Duterte die sogenannten Friedensgespraeche mit den Kommunisten vertagt, die nach einer Aussage des im Exil in den Niederlanden lebenden “Joma” Sison am 28. Juni haetten beginnen sollen. Dies war wohl eine Eigenmaechtigkeit von Sison, die mit der Regierungs-Seite nicht abgesprochen war und entsprechend schlecht ankam. Eine ungenannte Quelle zu “The Manila Times”: “Der Praesident hat die letzten Aussagen von Joma angeschaut, denn es war Joma, der ankuendigte, dass es ein wochenlanges Stillhalte-Abkommen zwischen NDF [National Democratic Front] und Regierung gebe, beginnend am 21. Juni, und dass die formellen Friedens-Gespraeche am 28. Juni beginnen. Ist er der Sprecher der Regierung? Vielleicht meint er, dass sie den Krieg schon gewonnen haben. … Wie kann Joma sagen, dass es einen Waffenstillstand ab 21. Juni geben wird? Mit wem redet er? Es gibt Hintergrund-Gespraeche, aber nichts ist vom Chef bisher bestaetigt. Will er der Regierung zuvorkommen?

 

 

Klar ist, dass Duterte die Gespraeche nach Beratung mit seinen Sicherheits-Mitarbeitern vertagt hat und eine “groeszere Friedens-Runde” haben will, in der die Oeffentlichkeit beteiligt ist und nachdem er erst den “oeffentlichen Puls” fuehlen will. Das ist dringend noetig, denn wie ich schon mal schrieb, sind die kommunistischen Vorstellungen nichts als eine kommunistische Verfassung fuer die Philippinen. Das beginnt mit der Land-Reform und der Enteignung von Grosz-Grundbesitzern, und geht ueber die Enteignung auslaendischer Kapitalisten, die Forderung nach fester Beschaeftigung fuer alle, bis zur Ueberpruefung der Teilnahme an IMF (International Monetary Fund), World Bank, WTO (World Trade Organization) und APEC (Asia-Pacific Economic Cooperation) und deren Beendigung, wo diese nicht nationalen Interessen dienen.

Solche Dinge koennen nicht ein paar Unterhaendler im Ausland beschlieszen und meinen, dass sie das gegenueber Kongress und Oeffentlichkeit vertreten koennen. Man wird zuvor wissen wollen, was da gekocht wird. Zudem wies in der Sicherheits-Runde Verteidigungs-Minister Delfin Lorenzana darauf hin, dass die NPA (New People’s Army) jeden Waffenstillstand bisher zu Neu-Gruppierung und Auffrischung ihrer Kraefte benutzt hat.

Umsicht ist also geboten.

Natuerlich tobt Sison nun, dass die Regierung an ehrlichen Verhandlungen nicht interessiert ist. Man kennt das: Luegen in die Welt setzen und sich dann aufregen, wenn andere sich dagegen verwahren.

Etwas seltsam… – …mutet es schon an, wenn Praesident Duterte Hausbesetzer von Kadamay verjagen laesst, man auf der anderen Seite vom Manager der NHA (National Housing Authority) hoert, dass 55 Tsd Einheiten einfacher Haeuser, die von der Vorgaenger-Regierung gebaut wurden fuer Regierungs-Angestellte und arme Familien, nicht belegt sind – was “The Manila Times” heute auf die Titelseite bringt. Die Einheiten sollen nicht so besonders sein, einige haben offenbar weder Wasser noch Strom, womit sich der Leerstand erklaeren laesst. Auf der anderen Seite sagte Duterte der Kadamay jedoch, die hinter den Besetzungen steckt, und denen er bei der letzten Besetzung nachgab, dass das das erste und letzte Mal gewesen sei. Er kann sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen.

Er fragt sich aber auch, was mit diesen 55 Tsd Einheiten nicht stimmt. Er hat die NHA daher angewiesen “zu erklaeren, wieso wir leer stehende Wohn-Einheiten haben, und wann sie beabsichtigen diese Einheiten den vorgesehenen Nutznieszern zu uebergeben.

Wie ich sehe… – …koennen einige Leser Begriffe wie “die Gelben”, “the Yellow Cult” oder den unfreundlicheren “Yellowtards”, eine Kombination von “yellow ~ gelb” und “tard [kurz fuer: retarded] ~ zurueckgeblieben” nicht zuordnen. Hier einige Zitate zum Verstaendnis:

Zur Vereidigung von Praesident Rodrigo Roa Duterte, fiel Rigoberto Tiglao in “The Manila Times” anderntags auf: “Zumindest das Symbol der Nation, die Flagge erschien gestern an die Brust des neuen Praesidenten Duterte geheftet. Im Gegensatz dazu war bis zu seinem letzten Tag im Amt eine Gelbe Schleife an Aquinos Brust geheftet, das Symbol der letzten sechs Jahre, kein Symbol der Nation, sondern das seines Clans und seiner fanatischen Anhaenger.

Hierzu erlaeuterte Tiglao im Dezember 2016, dass die Amerikaner nicht nur bei der Machtergreifung von Cory Aquino halfen: “Die USA halfen sogar bei Corys Propaganda, als sie zahlreiche PR-Firmen einsetzten, unter ihnen die Sawyer-Miller-Group, die Firma, die die gelbe Farbe zu Aquinos Protest-Marke machten, uebernommen aus dem amerikanischen Hit von 1973 ‘Tie a Yellow Ribbon Round the Old Oak Tree’, der sich auf eine Episode des US-Buergerkriegs bezieht.

Cory Aquino selbst trug die Gelbe Schleife nie, schreibt Tiglao, sondern: “Es war ihr farbloser, die Erwartungen nicht erfuellender Sohn Benigno, der das tat, als ob er die Leute erinnern muesste, dass er Corys Sohn sei, und zur Legenden-Bildung von EDSA beitrug, dass er der Hueter der EDSA-Flamme sei – sodass er tun konnte, was er wollte, um heimlich seinen und den Interessen seiner Gang zu dienen. Es wurde dann so etwas wie modischer Chic von reichen, gelangweilten Hausfrauen, die sich mit dem verzogenen Haciendero-Nachkommen identifizierten.

Im Gegensatz zu anderen bervorzugt Praesident Duterte, wenn er denn einen Anstecker am Revers traegt, wie bei seiner Vereidigung die philippinische National-Flagge, denn er versteht sich im Dienst der Nation, wie er bei seiner Vereidigung am 30. Juni 2016 betonte: “Warum bin ich hier? … Weil ich bereit bin meine Arbeit fuer die Nation zu beginnen.



Gemaesz “ManilaTimes”, “ManilaStandard” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Die Veröffentlichung in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN erfolgt mit der Erlaubnis von Heiko Eckhard.

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