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…aus der philippinischen Presse

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Sonntag, den 10. Juni 2018

 

Manche Themen mag ich nicht… – …schlag mich dann aber selber breit, doch dazu zu schreiben. Ich schreib nun mal gerne, und wofuer bin ich so frueh aufgestanden?

Also, dass Praesident Rodrigo Roa Duterte mit allen den Frieden sucht, ist allgemein bekannt, und im Falle der Moros auch unumgaenglich. Das ist eine Bevoelkerungs-Gruppe, die hier laenger lebt als der christliche Teil der Bevoelkerung, mit der muss man zusammenleben. Mit CPP/NPA (Communist Party of the Philippines/New People’s Army) und ihrem pseudo-demokratischen Ueberbau NDFP (National Democratic Front of the Philippines) ist das anders. Ende der 60er Jahre aus der Taufe gehoben, als Kommunismus weltweit modisch war, zieht man solche Klamotten heute kaum noch an – auszer in den Philippinen, wo sie von einigen eben nicht eingemottet wurden. Doch handelt es sich dabei nicht um eine Bevoelkerungs-Gruppe, sondern um geschaetzte 3 bis 5 Tsd NPA-Kaempfer, um die ueblichen 100 Randalierer, die man bei ihren Demos immer im TV sehen kann, und um die “Magnificent Seven” im Haus, die zwar keine Kommunisten, aber gegen alles sind, was die Mehrheit will. Die “richtigen” Kommunisten sitzen im Gefaengnis oder treiben sich in den Waeldern herum.

Ich hatte den Abbruch der Friedensgespraeche durch den Praesidenten und die Verlaengerung des Kriegsrechts in Mindanao so verstanden, dass er die Verbrecher ins Gefaengnis oder unter die Erde bringen will, es sei denn, sie legen die Waffen nieder und schwoeren dem Terror ab, was auch eine ganze Reihe getan haben. Von daher verstehe ich nicht ganz, warum die Gespraeche mit den restlichen paar Terroristen wieder aufgenommen werden, aber auf mich kommt es hier nicht an.

Arbeits-Minister und Chef-Unterhaendler Silvestre Bello scheint sich etwas davon zu versprechen, so auch Friedens-Berater Jesus Dureza. Leider hoert man nicht, was die Punkte sind, bei denen man einen “Durchbruch” erzielt hat. Eine “Koalition” mit den Kommunisten lehnt Duterte ab, weil die nicht gewaehlt wurden, und das scheint der Witz dabei zu sein. Weil sie mit ihrem Plan zur “philippinischen Weltrevolution” nicht gewaehlt werden, wollen sie ihr Programm mit Erpressung durchbringen.

So kommentiert der Leitartikel des “Manila Bulletin” die Absicht zur Fortsetzung der Gespraeche heute auch sehr zurueckhaltend: “Der Praesident konnte Frieden mit der Moro Islamic Liberation Front (MILF) schlieszen, indem er eine autonome Region Bangsamoro gewaehrte, eine von zahlreichen solch moeglichen Regionen in einem foederalen Regierungs-System. Er hat gedraengt fuer die Annahme des Bangsamoro Basic Law (BBL), dem durch eine neue Verfassung zahlreiche Bundes-Staaten folgen sollen. Das befriedigt die Forderungen der Moro-Fuehrung.

“Doch die Forderungen der CPP koennen nicht aehnlich durch ein foederales System bedient werden. Die suchen grundlegende Aenderungen der Regierung des Landes – oekonomische, soziale, legale, politische. Auf einige dieser Aenderungen hat man sich in einer Serie von Treffen in den letzten paar Monaten geeinigt. Doch eine abschlieszende Vereinbarung ist den Unterhaendlern nicht gelungen.

Meine Meinung: das wird auch nichts.

 

 

Gestern habe ich mich nicht… – …ueber die Kolumne von Antonio Contreras in “The Manila Times” ausgelassen, in der er zum Jammern der “Kris” Aquino schrieb: “Doch sie kann niemandem missgoennen, weder Mocha Uson noch sonst einem Filipino, das Bild [des gekuessten Ninoy im Flugzeug] als politisches Kapital zu nutzen, um den Praesidenten zu verteidigen, dessen Kuss genug Laerm erzeugt zu haben scheint, um den Milliarden-Peso-Wert fortzuspuelen, den die versprochen Investitionen ausmachen, die er aus Sued Korea mitgebracht hat.

“Immerhin kommt Kris aus einer Familie, die von Bildern, Darstellungen und politischer Optik zehrte, die sich um die gesellschaftlichen Eindruecke von toten Leuten drehte. Der Tod ihres Vaters…” und so weiter, und so weiter.

Das war mir gestern zu billig, und kommt mich heute umso teurer. Da lese ich, dass es bei diesem Telefon-Anruf von “Kris” an “Bong” Go im Flieger – siehe “Der Kuss IV” – nicht nur darum ging, dass sie sich verletzt fuehlte. Vielmehr bot sie Go an: “Weiszt du, ich will dich in deiner Wahl-Kampagne unterstuetzen, weil ich an dich glaube, doch warum verlaesst du den Praesidenten? Warum verlaesst du Malacañang? Vielleicht wird eine Schlange deine Position einnehmen.

Als ich das las, wusste ich, dass ich gestern einen Fehler gemacht habe Contreras’ Kolumne zu irgnorieren – tut mir Leid, der Mann hat Recht! Die fuehlt sich nicht verletzt. Die intrigiert wie die ganze Gelbe Brut, und ihr ist nicht einmal die Erinnerung an ihren ermordeten Vater zu Schade, sich selbst damit in’s Gespraech zu bringen. “Mocha” Uson hatte voellig Recht, als sie feststellte, dass es hier aber nicht um “Kris” Aquino geht, und dass sie eine Entschuldigung ablehnt.

Nachdem ich nun doch… – …geschrieben habe, was ich (angeblich) nicht wollte, faellt mir die Szene ein, dass eine Redaktions-Runde am Tisch sitzt, und der Chef-Redakeur stellt fest, dass auf Seite 5 noch ein Loch ist. Er wendet sich an den Volontaer, der das erste Mal in der Runde dabei ist: “Hattest du da nicht was geschrieben?” “Ja, Chef, zur Jahres-Versammlung des Kaninchen-Zuechter-Vereins ‘Rudi Rammler’. Sie haben das eben in den Papierkorb geworfen.” “Hol das wieder raus und mach 10 Zeilen! Damit fuellen wir das aus.

Jetzt ist 7 Uhr, jetzt gibt’s Fruehstueck.



Gemaesz “ManilaTimes”, “ManilaBulletin” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Die Veröffentlichung in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN erfolgt mit der Erlaubnis von Heiko Eckhard.

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