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…AUS DER PHILIPPINISCHEN PRESSE

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Dienstag, den 22. Mai 2018

 

 

Fuehrungswechsel – Alle drei Jahre werden 12 der 24 Senatoren gewaehlt fuer die Dauer von 6 Jahren. Es gibt also nie einen “ganz neuen” Senat: die Haelfte war schon da, einige wurden wieder gewaehlt – gemaesz Verfassung vom 1987, Article VI, Section 4, kann man nur zwei aufeinander folgende Perioden das Amt bekleiden – und einige sind “neu”. Da der bisherige Senats-Praesident Aquilino “Koko” Pimentel 2013 gewaehlt wurde, laeuft seine Zeit 2019 aus. Um sich auf die Wiederwahl vorzubereiten, trat er als Praesident des Senats zurueck und empfahl Senator Vicente Sotto als Nachfolger, der, 2016 gewaehlt, ueber 2019 hinaus die Kontinuitaet des Senats wahren soll.

Seit gestern also ist Vicente “Tito” Sotto Praesident des Senats; Stellvertreter ist Ralph Recto, Mehrheits-Fuehrer Juan Miguel Zubiri, Minderheits-Fuehrer Franklin Drilon.

Keine Guenstlinge – In der Hoffnung, der schlechte Ruf des Ferdinand Marcos moege auf Praesident Rodrigo Roa Duterte abfaerben, wird Duterte von der Opposition gern und oft mit dem Diktator verglichen. Aber wie das so ist – Vergleiche hinken mitunter. Die unter Marcos gaengige Praxis der “Cronies”, sich durch Einschmeicheln bei Marcos oder seiner Gattin Imelda Aemter oder Auftraege zu verschaffen, bei denen man in die eigene Tasche wirtschaften kann, hat unter Duterte keine Chance.

Praesident Duterte hat den Transport Unter-Sekretaer Mark Tolentino gefeuert. Der Sprecher des Praesidenten, Harry Roque erlaeutert: “Der Fehler von Unter-Sekretaer Tolentino war, dass er mit einer Verwandten des Praesidenten gesprochen hat. Es ist Order des Praesidenten fuer alle Regierungs-Angehoerigen, die an einem Vertrag oder einer Einstellung interessiert sind, nicht mit irgendeinem Verwandten zu sprechen. Tust du das, ist das ein Grund zur Entlassung. … Nochmal, der Praesident hat die Dienste des Unter-Sekretaers Mark Tolentino beendet, weil er mit einer Verwandten des Praesidenten – einer Schwester – verhandelt hat. Und der Leitsatz des Praesidenten ist, dass niemand in der Regierung sich in Regierungs-Angelegenheiten an Verwandte des Praesidenten wenden soll.

Hierzu die Meldung, dass Duterte sich dagegen wehrt, etwas mit dem Mord an Pater Mark Anthony Ventura zu tun zu haben, der am 29. April nach einer Messe erschossen wurde. Duterte zeigte auf, dass der Pater Affaeren mit 8 Frauen hatte, darunter die Gattinnen eines stellvertretenden Buergermeisters, eines Soldaten und eines Geschaeftsmannes – “da wirst du wirklich erschossen!

Die Meldungen beruehren zwei Punkte in den Denkmustern, nicht nur der Opposition. Der da oben ist fuer alles verantwortlich, und wo man direkt nicht rankommt, muss man eben ueber Verwandte oder andere Guenstlinge Wege suchen. Dass auf diesen “Umwegen” an den betroffenen “Stationen” oft etwas “kleben” bleibt, ist die Basis der Korruption, deren Abschaffung Dutertes Ziel ist.

Duterte ist nicht der einzige Akteur im Land, und so fragt er bezueglich des erschossenen Paters: “Warum soll ich Schuld sein? Sein Mit-Priester in der Gemeinde ist mit einem Mitglied der NPA (New People’s Army) verheiratet, da oben in den Kordillieren. Die NPA hat zuerst seinen Tod gemeldet.

Bei dem Denken in “Umwegen” duerfte es fuer Duterte schwieriger sein, dies loszuwerden. Die Scheu, Dinge direkt, mit offenem Visier anzugehen, gehoert zu den ueberkommenen Verhaltensmustern in den Philippinen. Man wendet sich gern an “Vermittler”, wenn Dinge schwierig erscheinen. Das Problem ist, dass “Vermittler” dazu neigen, eigene Interessen und “klebrige Finger” zu entwickeln. Es ist ein “uphill fight”, den Duterte da gegen die Korruption fuehrt.

Doch Duterte gibt nicht auf, weitere Rauswuerfe sind angekuendigt, und manche gehen freiwillig. So Cesar Montana, Chef des Tourism Promotions Board, dessen “Buhay Carenderia”-Projekt ohne oeffentliche Ausschreibung gestartet war. Er hat mit heutigem Datum seinen Ruecktritt eingereicht, den Duterte schon akzeptiert hat.



Gemaesz “ManilaTimes” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

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