Willkommen bei PHILIPPINEN MAGAZIN   Click to listen highlighted text! Willkommen bei PHILIPPINEN MAGAZIN
AuslandLeuteLifestylePolitikPRESSESCHAUSoziales

…AUS DER PHILIPPINISCHEN PRESSE

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Mittwoch, den 16. Mai 2018

 

 

Seine Freunde sollen nicht zweifeln… – …sagte Praesident Rodrigo Roa Duterte, als er die Totenwache fuer den verstorbenen frueheren Senats-Praesidenten Edgardo Angara in der Nacht zum Dienstag besuchte und dort zu den Barangay-Wahlen befragt wurde. “Alle die da kandidieren sind meine Freunde, fast alle waren meine Unterstuetzer bei den letzten Wahlen. Sie wuerden nie glauben, dass ich fuer sie oder nicht gestimmt haette, und so war die bessere Option die Wahl zu uebergehen, weil ich nicht moechte, dass sie zweifeln.” Womit von kompetenter Seite geklaert ist, warum der “Stuhl des Sieges” von 2016 gestern in Davao leer blieb.

Ueber den verstorbenen Angara, den Duterte im Mai 2017 zum Gesandten bei der EU ernannt hatte, sagte er: “Er war neulich in Malacañang. Er ist der Verteidiger von meinem Schandmaul bei der EU. Ich hatte eine Auseinandersetzung mit den Weiszen. … Senator Ed Angara ist ein bescheidener ruhiger Mensch, ein wahrer Diplomat. Ich koennte nie einer sein.

Es war Duterte, der bei seiner Vereidigung am 30. Juni 2016 seinen Leitspruch so formulierte: “Ich habe keine Freunde, ihnen zu dienen, und ich habe keine Feinde, ihnen zu schaden.

Das zeigt sich auf der einen Seite, wenn er grad zwei Assistenz-Minister aufforderte, ihren Ruecktritt einzureichen, sonst wuerden sie wegen Korruption rausgeworfen. Moslemen Macarambon von DOJ (Department of Justice) und Tingagun Umpa vom DPWH (Department of Public Works and Highways) waren von Praesident Duterte selbst ernannt worden. Macarambon soll sich fuer Gold- und Juwelen-Schmuggler am Ninoy Aquino International Airport verwendet haben, Umpa forderte “Prozente” bei Projekten in der ARMM (Autonomous Region in Muslim Mindanao).

Haben die beiden – und andere Gefeuerte vor ihnen – nicht zugehoert, als Duterte seinen Leitspruch verkuendete? Hat er sich in seinem Wahlkampf nicht deutlich genug “gegen Drogen, Kriminalitaet und Korruption” ausgesprochen? Waren das fuer sie nur Wahlparolen gewesen, und danach geht’s weiter wie gehabt?

Duterte steht zu seinem Wort, genau deshalb steht die Mehrheit zu ihm. Das Problem von Gegnern und Trittbrettfahrern ist, ihn blosz fuer einen Politiker zu halten, dessen Reden nicht ernst zu nehmen sind. Der Praesident sollte jedoch – ganz wie sein Sprecher Harry Roque das genial erkannte – nie woertlich, aber stets ernst genommen werden.

Und darin bleibt Duterte sich selbst treu, nicht nur, wenn er korrupte Beamte feuert, sondern auch wenn er Freunden einen Dienst versagt, den er anderen nicht auch gewaehren kann. Er kennt sich, weisz, was fuer ein Schandmaul er hat, dass er nie ein Diplomat sein kann, deshalb waehlt er “bescheidene ruhige Menschen” um sich, die ihn vor sich selbst bewahren und die mit den “Weiszen” in deren Sprache reden.

An dem Satz mit den “Weiszen”, “Hindi kami magkaintindihan ng mga puti”, hab ich geknabbert, bis ich mich erinnerte, als ich erst ein paar Wochen hier war und mit meiner Frau in der Robinson-Mall spazierte. Ein kleines Maedel, zwei, drei Jahre alt, sauste da herum, bis es vor mir ploetzlich erstarrte, still stand und mich mit offenem Mund und groszen Augen ansah. Meine Frau lachte: “Die hat zum ersten Mal in ihrem Leben einen weiszen Affen gesehen!” Seitdem weisz ich, wie Menschen kaukasischer Rasse auf Filipinos wirken.

Fuer diese “weiszen Affen” braucht Duterte Uebersetzer, die jenen die Rede ihres Dienstherrn verstaendlich machen.

Dutertes Charakter muss man nicht uebersetzen: er ist gnadenlos aufrichtig.



Fuer Filipinos… – …die bei den “weiszen Affen” leben und sich denen in Lebensstil und Meinung mehr und mehr anpassen, schreibt Getsy Tiglao heute in ihrer Kolumne im “Manila Bulletin”:

Liebe Fil-Amis und Fil-Kanadier,

“ Ich bin sicher ihr habt jetzt auch von dem Rauswurf von Maria Lourdes Aranal Sereno aus dem Obersten Gericht gehoert. Die Mehrheit der Filipinos, die hier leben, sind sehr froh, dass dies endlich geschehen ist, denn ihre andauernde Anwesenheit zerstoerte den guten Namen des Obersten Gerichts dieses Landes.

“Sereno besetzte illegal die Position eines Richters am Obersten Gericht. Sie war nicht qualifiziert. Sie hat ihre Verdienst-Unterlagen nicht eingereicht, eine gesetzliche Anforderung an alle Beamten. Sie verletzte so viele andere Gesetze, dass sie in der Tat ein Amtsenthebungs-Verfahren vor sich hatte, als sie durch diesen brillanten quo warranto-Antrag den Fusztritt bekam.

“Viele von euch sind moeglicherweise verwirrt, was tatsaechlich geschah und was das heiszt, denn ich nehme an, eure Quellen sind die westlichen Medien (entsetzlich voreingenommen gegen die Philippinen) und die Online-Version von einigen Gelben Blaettern hier. Lest diese Dinge immer mit einer gehoerigen Portion Salz.

“ Ich war zum Beispiel schockiert, als ich durch das Netz stoeberte und diese Nachricht vom Guardian sah, ‘Angst um die Demokratie nachdem philippinische Spitzen-Richterin und Regierungs-Kritikerin rausgeworfen’. Was fuer ein bloeder Sch…sz. Das Problem des Landes ist eher, dass es zuviel Demokratie hat!

“…

“Die Philippinen sind so frei und demokratisch, dass niemand eingesperrt wird, auszer den Kriminellen. Jeder, was auch immer seine politische Ueberzeugung ist, ist frei zu sprechen, zu schreiben und seine Meinung zu aeuszern. Zum Kuckuck, sogar die vermutliche Beschuetzerin von Druglords, Senatorin Leila de Lima, spricht sich regelmaeszig gegen die Duterte-Regierung aus – wir sind so frei, dass ich es hasse. Wie ist das in den USA und Kanada? Koennen Kriminelle, die sich Anklagen gegenueber sehen, jeden Tag Erklaerungen abgeben und die Regierung fertigmachen? Nein? Ich denke nicht.

“…

“So, meine lieben Fil-Amis und Fil-Kanadier, hoffentlich konnte ich die Angelegenheit ein biszchen fuer euch klaeren. Ich weisz, euer Verstaendnis fuer politische Zusammenhaenge in eurer frueheren Heimat sind begrenzt, aber ich hoffe ihr koennt den Filipinos vertrauen, die noch hier sind und arbeiten, dass das Land zu seiner Bluete kommt.

“Ich weisz, manchmal seid ihr froh, dass ihr so weit weg seid von all dem ‘Kuddelmuddel (gulo)’ der sich hier abspielt. Aber es gibt keine Unruhen, und Filipinos, die fest die jetzige Regoerung unterstuetzen, sind wirklich froh, wie sich die Dinge entwickeln. Die unqualifizierte Sereno, die ihren Psycho-Test versemmelt hat, ist raus. Der Senat muss da nicht herumstolzieren. De Lima ist noch im Knast. Die Wirtschaft ist grad 6,8 Prozent gewachsen im ersten Quartal. Wir sind sehr, sehr froh. Alles Liebe an alle, von mir (die eine, die sich geweigert hat fortzugehen).

Dem habe ich nichts hinzuzufuegen.



Gemaesz “ManilaBulletin” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Click to listen highlighted text!