…AUS DER PHILIPPINISCHEN PRESSE
PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD
Freitag, den 04. Mai 2018
Die Hosen runterlassen… – …ist unangenehm, wenn man Mist gebaut hat, und es ist kein Trost, wenn es anderen nicht besser geht. Also, dieser Brief von Karriere-Diplomaten, angeblich an Praesident Rodrigo Roa Duterte geschickt, den Pia Lee-Brago fuer bare Muenze genommen und im “PhilStar” veroeffentlicht hat, gemaesz dem Diplomaten im DFA (Department of Foreign Affairs) mit dem Auszen-Minister unzufrieden sind, dieser Brief ist eine Ente (altmodisches Wort fuer “fake news”). Etliche sind darauf reingefallen, ich auch. Schande ueber mich, denn ich hatte ein ungutes Gefuehl, weil von dieser Lee-Brago grad zuvor die Falsch-Meldung ueber den lautstarken Streit von Arbeits- und Auszen-Minister kam. Haette ich doch meinem Gefuehl vertraut!
Das DFA weisz nichts von dem Brief, das Buero des Praesidenten hat ihn nicht erhalten, und Rigoberto Tiglao sieht in seiner Kolumne in “The Manila Times” heute darin “ein Stueck Gelber fake news”. Das Ergebnis fuer mich ist, dass “PhilStar” – wie schon “Rappler” und “Inquirer” zuvor – aus meiner Leseliste nun gestrichen ist.
Es macht genug Arbeit, sich um echte Nachrichten zu kuemmern, doch heute hab ich irgendwie nicht den Nerv dazu. Deshalb ersatzweise mal etwas…
…aus dem Naehkaestchen – Ich hab das schon mal erzaehlt, aber da das laenger her ist, erzaehl ich es nochmal, weil sich sonst der aktuelle Fall schlecht verstehen laesst.
Also, in den USA gab es mal einen Fall, bei dem Spionage via Computer aufgedeckt wurde, weil bei der Abrechnung der Rechenzeit 2,50 $ nicht zugeordnet werden konnten. Die Spur fuehrte zu einer Gruppe von Hackern in Deutschland, die fuer den KGB arbeiteten. Der Programmierer, der den Fehler aufdeckte, brachte dazu ein schoenes Bild. Er sagte, wenn du nach Hause kommst, und dein Haus liegt in Truemmern, dann sagst du dir “Hurrikan”, zuckst mit den Schultern, und dann baust du dein Haus wieder auf. Wenn du aber nach Hause kommst, und neben der Tuer ist in Huefthoehe ein 2,5 Zoll groeszes, kreisrundes Loch, und nichts im Haus fehlt oder ist beschaedigt, dann beginnst du nachzudenken.
Und wie fand der Programmierer die Uebeltaeter, die sich in einen der von ihm betreuten Rechner einhackten und dort Daten nebst zugehoeriger – unbezahlter – Rechenzeit abzweigten?
Das Uebertragen von Daten kostet Geld, und die Firmen, die das machen, lassen sich diese Kosten – plus eine geringe Gewinnmarge – von ihren Kunden erstatten. Die Kunden zahlen aber nicht einfach irgendeine Rechnung, sondern sie wollen es schon genau wissen. Daher zeichnen diese “Datenboten” alles auf. Sie nehmen die Daten, zerhacken sie in handliche Pakete, bei denen jedes einzelne Paket einen Vorspann hat – woher, wohin, wieviel Bytes – und hinten dran haengt die Nutzlast. (Ich lass mal aus, dass eine Sendung aus mehreren Paketen bestehen kann, die auch wieder einen Vorspann hat; das kompliziert die Sache nur, ohne dem Grund-Verstaendnis auf die Spruenge zu helfen.) Und die “Botenfirma” protokolliert diese Daten, gibt sie an die Buchhaltung, und die schreiben eine Rechnung. Buchhalter sind Korinthen-Kacker: da muss alles auf den Cent stimmen, sonst – siehe oben – stutzt jemand und geht der Sache nach.
Dies Prinzip gilt fuer das Handy. Auch wenn man sein Call-Log auf dem Handy loescht: der Provider hat die Daten und haelt sie vor fuer die Rechnung. Im Internet ist das nicht anders. Jedesmal, wenn man auf “Enter” drueckt, gehen Pakete in’s Netz und auf welchen Wegen sie da auch immer herumlaufen, in jedem steht – woher, wohin, wieviel Bytes – und hinten dran haengt die Nutzlast.
Da heute kaum noch etwas ueber den Draht geht, geht es eben ueber Sender und Empfaenger, kann auch mal ein Satellit dazwischen sein. Die werden von Firmen betrieben, die den Dienst fuer Provider anbieten, und damit sie denen eine Rechnung stellen koennen, protokollieren sie – woher, wohin, wieviel Bytes.
Das Prinzip dahinter ist ebenso schlicht wie sinnvoll: niemand arbeitet umsonst, und keiner zahlt unspezifizierte Rechnungen.
Daher kommt es, wenn ich an meinem PC sitze, per “Globe – Tattoo” in’s Internet gehe und bei “Google – Maps” die Karte von GenSan aufrufe, dann zeigen die mir mit einem blauen Punkt, wo mein PC steht. Ich habe bei “Google” keine Adresse eingegeben. Das wissen die auch so. Wenn ich eine Eingabe mache, zerhackt “Tattoo” das in Pakete und schickt die an den naechsten Kommunikations-Mast, von dem “Globe” und “Googles – Maps” wissen, wo der steht. Und “Globe” protokolliert – woher, wohin, wieviel Bytes, und “Google” macht da einen blauen Klecks auf die Karte, und so weiter.
Im aktuellen Fall nun hatten einige Polizisten etwas gegen den neuen Polizei-Chef Oscar Albayalde, weil der so streng ist. Er hat Polizisten entlassen, die er bei ueberraschenden Besuchen im Dienst schlafend antraf. Um ihrem Aerger Luft zu verschaffen haben einige Polizisten in facebook eine Seite aufgemacht, wo sie unter falschen Namen Albayalde beleidigt haben. Diese Trottel werden sich nun verantworten muessen, denn Albayalde hat das untersuchen lassen. Und – woher, wohin, wieviel Bytes und hinten dran die Beleidigung – alles wurde fein saeuberlich protokolliert, und, wie das so ist, abgerechnet wird zum Schluss.
Ich gehe jetzt nicht auf das “Darknet” ein, denn zum einen hab ich davon keine Ahnung. Ich bin kein Verbrecher. Und zum anderen taugt das nicht fuer Verleumder, denn die wollen ja von jedem gelesen werden, nicht nur von anderen Verbrechern.
Gemaesz “ManilaTimes”, “GMANews”, “ManilaBulletin” u.a.
Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.