…AUS DER PHILIPPINISCHEN PRESSE
PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD
Donnerstag, den 19. April 2018
Etwas sehr Wahres… – …sagte Harry Roque, Sprecher des Praesidenten, einmal ueber seinen Dienstherrn, Rodrigo Roa Duterte, und dessen mitunter plastische und geladene Reden. Man duerfe den Praesidenten niemals woertlich, aber man solle ihn immer ernst nehmen. – Den Spruch kann man sich einrahmen lassen.
Anders ausgedrueckt: Dutertes Reden sind keine praesidialen Erlasse, die er nach Studium und Beratung im Buero unterschreibt. Duterte denkt – bei entsprechendem Publikum und politischer Wetterlage – laut vor sich hin, mit offenem Visier und ohne Hintergedanken. Das wirkt kumpelhaft, aber man sollte sich hueten, ihn als Kumpel zu sehen. Er ist der “Mayor”, und auszer ihm hat keiner das Sagen.
Darauf weist Jojo Robles in seiner Kolumne in “The Manila Times” hin mit Blick auf Leoncio Evasco. Dieser einst katholische Priester, kommunistische Rebell, Buergermeister von Maribojoc, Bohol, meinte sich im Streit um Reis-Importe auf Grund langer Verbindung zu Duterte etwas herausnehmen zu koennen – kann er nicht. Duterte hat ihn zwar (noch?) nicht gefeuert, aber er hat ihm den NFAC (National Food Authority Council) weggenommen, weil er nicht spurt, und weil Duterte billigen Reis im Palengke haben will, den die armen Leute auch kaufen koennen. Den Unfug mit dem 39-Peso Reis, der nur 1 Peso billiger ist als frei gehandelter Reis, will er nicht. Ihm geht es darum fuer sein Volk “…Essen auf den Tisch zu bringen”, wie er neulich gesagt hat. Und Jason Aquino bleibt in der NFA, auch wenn der keinen Draht zu Duterte hat, auf den Evasco aber die Schuld schieben wollte, warum es keinen billigen Reis gibt.
Und Praesident “Mayor” Duterte laesst sich auch von einer australischen Nonne nicht reinreden, da kann sie so katholisch sein, wie sie will. Duterte selbst hat das BI (Bureau of Immigration) angewiesen ihre Arbeit zu untersuchen, weil er auslaendische Einmischung in “seinen Laden” auf den Tod nicht leiden kann. Die zugehoerige Meldung habe ich heute nicht nur in hiesigen Blaettern, sondern auch in “The Straits Times”, “South China Morning Post” und “The Sydney Morning Herald” gefunden.
Duterte in Richtung der australischen Nonne: “Es ist eine Verletzung der Souveraenitaet. Du hast kein Recht uns zu kritisieren. Beleidige mein Land nicht. … Wir haben das nie mit Australien gemacht. Wir haben das mit keinem europaeischen Land gemacht. Warum kritisierst du nicht deine eigene Regierung, die Art und Weise wie ihr mit Fluechtlingen umgeht, hungernd und sterbend, und ihr schickt sie auf die Hohe See zurueck.” Australien steht in internationaler Kritik, weil es 800 Fluechtlinge und Asyl-Bewerber in einem Lager in Papua New Guinea unter erbaermlichen Bedingungen haelt und sich nicht darum kuemmert.
Das Prinzip der territorialen Souveraenitaet, worauf Sass Rogando Sasot in einem Beitrag fuer die “Manila Times” hinweist, wurde von der UN 1965 in einer Deklaration zur Nicht-Einmischung und zum Schutz von Unabhaengigkeit und Souveraenitaet der Staaten festgeschrieben, in der es heiszt, dass Staaten das unveraeuszerbare Recht haben, ihr eigenes politisches, wirtschaftliches, soziales und kulturelles System zu bilden “ohne Einmischung jedwelcher Art durch einen anderen Staat.”
Dieses Recht nimmt Duterte fuer die Philippinen in Anspruch. Das mag westlichen Staaten ungewohnt erscheinen, aber es gilt. Und gleich gar nicht kann Duterte es leiden, wenn jemand meint, sich auf “hoehere Rechte oder Werte” berufen zu koennen. Da pocht der ehemalige Staatsanwalt auf das Gesetz.
“Quo warranto?” koennte er an der Stelle fragen, “durch welche Autoritaet?”
Gemaesz “ManilaTimes”, “StraitsTimes”, “SCMP”, “SydneyMorningHerald” u.a.
Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.