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…AUS DER PHILIPPINISCHEN PRESSE

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Samstag, den 18. November 2017

 

Der Kanadische Muell stinkt… – …auch Getsy Tiglao in ihrer Kolumne im “Manila Bulletin”. Nun dachte ich dazu bereits gestern erchoepfend gemaesz Jojo Robles berichtet zu haben, aber man lernt ja nie aus. Tiglao weisz zu berichten, dass Ex-Praesident Benigno Aquino den Muell heimlich, still und leise in seiner Heimat-Provinz Tarlac deponieren wollte, doch man kam ihm nach der ersten Lieferung auf die Schliche. Die Behoerden dort opponierten, wie auch die Behoerden in Bulacan und Navotas. Interessant ist, dass in dem Zusammenhang der damalige Buergermeister von Davao, Rodrigo Roa Duterte, im Juli 2015 Aquino aufforderte, einen diplomatischen Protest gegen die kanadische Regierung einzureichen. Er fragte damals: “Warum tun sie das? Wir werden zu einer Muellhalde gemacht. Warum macht ihr mein Land zu einer Muelldeponie? Wenn ihr das jedesmal macht ist das eine Herabsetzung unserer nationalen Wuerde.

Die Wuerde seines Landes hatte Duterte schon im Auge, auch als er noch nicht Praesident dieses Landes war. Das kommt nicht von Ungefaehr.



Meiner Meinung nach unwichtig… – …ist der Bericht von AI (Amnesty International), den “The Philippine Star” so ankuendigte: “Rechtsgruppe: Soldaten, Militante verletzen internationales Recht, Menschenrechte in der Belagerung von Marawi”. Ich habe die Kaempfe um Marawi verfolgt. Spontan fiel mir nicht ein, wo die AFP (Armed Forces of the Philippines) gegen internationale Rechte oder die Menschenrechte verstoszen haetten. Daher habe ich mir den 34-seitigen Bericht “The Battle of Marawi – Death and Destruction in the Philippines” von AI heruntergeladen und in Ruhe angeschaut.

Auf den Seiten 13-15 geht es um “Unlawful killings by militants” – im Wesentlichen der Mord an 25 Zivilisten durch Maute/IS.

Auf den Seiten 16-17 geht es um “Hostage-Taking by militants” – im Wesentlichen die Geiselnahme von 1.780 spaeter von der AFP geretteten Zivilisten durch Maute/IS.

Auf den Seiten 18-20 geht es um “Ill-Treatment by Government Forces” – im Wesentlichen um Tritte und Schlaege, mit denen Marines 8 Arbeiter traktierten, die Maute/IS entkommen konnten. Die Marines hielten sie fuer Terroristen, uebergaben sie spaeter der Polizei, die die Arbeiter verhoerte und entliesz.

Der Rest des Berichtes befasst sich mit dem Hintergrund des Konfliktes und mit dem Ausmasz der Zerstoerung durch Kanonade und Bombardierung. Haette ich den Bericht fuer eine Zeitung aufbereiten muessen, haette ich nicht die Soldaten an erster Stelle genannt, die Rechte verletzt haben. Aber komischerweise werden in dem Bericht die 8 von Soldaten getretenen Arbeiter 3 Seiten lang einzeln interviewt, waehrend von 1.780 Geiseln nur einer interviewt wird, der fuer sie arbeiten musste, und kein Interview mit Sex-Sklaven, menschlichen Schutzschilden, erzwungenen Kaempfern, die auf 2 Seiten zusammengefasst abgefertigt werden.

Ich frage mich, ob ich angesichts eines 5-monatigen Kampfes, der 360 Tsd Menschen vertrieb (einige sagen 500 Tsd), der 1.780 misshandelte Menschen monatelang in Todesangst hielt, der 920 Terroristen, 165 Soldaten und 47 Zivilisten das Leben kostete, ein paar Marines, die in ihrer Wut Kameraden im Kampf verloren zu haben sich mit Tritten raechten, ueberhaupt erwaehnt haette.

Und, wo ich schon dabei bin: haette ich ohne diesen Bericht von AI nicht auch gewusst, dass Maute/IS eine menschenverachtende Moerderbande ist? Oder diente dieser Bericht nur aufzuzeigen, dass AI auch was getan hat und weiter Spenden-Gelder sammeln kann? Die Seiten 2 und 33, zwischen die der Bericht eingebettet ist, weisen deutlich auf die sinnreiche Arbeit von AI hin.

Das Militaer hat zugesagt die Faelle von Missbrauch durch Soldaten zu untersuchen.

Gemaesz “PhilStar”, “AmnestyInternational”, “ManilaTimes”, “ManilaBulletin” u.a.

 

Diskutiert wird darüber im DER PHILIPPINISCHE EXPAT KLUB, in der Gruppe POLITIK!

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

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